Almasri, Ayman | Libanon | Chor in Zaide
Ayman Almasri lebt seit einem Jahr und zwei Monaten in Deutschland. Er kommt aus dem Libanon, war dort Bäcker und ist nun als Praktikant beim Opernprojekt "Zaide. Eine Flucht." dabei. Die Arbeit hat ein großes Interesse geweckt, sodass er nach diesem Projekt gerne weiter im Theater arbeiten oder eine Theaterausbildung starten möchte. Er freut sich in dieser Produktion Freunde aus Syrien treffen zu können und gemeinsam zu proben. Die Stilmischung von Mozart und arabischer Musik, sowie den kulturellen Austausch in Form von Gesprächen in den Probenpausen findet er sehr toll. Er spricht in der Oper einen arabischen Text und singt im Chor mit.
Der Text der Oper kann aber seiner Meinung nach nicht alles erzählen. Vom Krieg ist nicht alles erzählbar, sagt er. Was Heimat bedeutet und was es bedeutet diese zu verlassen ist vielleicht nicht jedem bewusst. Heimat bedeutet ihm alles: Herz, Familie, Leben, Liebe, Gott und Religion. Man muss sie lieben und alles für sie tun. Es war eine sehr schwere Entscheidung für ihn die arabische Heimat aufzugeben. Die Familie wollte eigentlich bleiben.
An das im Operntext genannte Statement „im Krieg gibt es keine Liebe“ glaubt er nicht. Er war auch im Krieg verliebt und meint, wenn die Liebe kommt dann kommt sie, egal wann - möglicherweise nächstes Mal zu einer Frau in Deutschland. Hier in Deutschland eine Arbeit zu finden würde ihn auch sehr freuen.
Foto: Florian Jänicke
Interview: Anne Radakovich